Eines der aktuell im öffentlichen Diskurs am stärksten diskutierten Themen ist der Rassismus. Auch das Miteinander in Deutschland wird stark dadurch geprägt. Statistiken belegen, dass die Anzahl an Rassismus getriebenen Übergriffen verbaler und physischer Natur steigen. Doch wie wird damit umgegangen? Wie kann man dagegen vorgehen? Und ganz wichtig, wie fühlen sich die Jugendlichen dabei? Diese Fragen haben wir uns gestellt und sind zum Entschluss gekommen, einen Workshop zum Thema Antirassismus zu organisieren.
Eines der aktuell im öffentlichen Diskurs am stärksten diskutierten Themen ist der Rassismus. Auch das Miteinander in Deutschland wird stark dadurch geprägt. Statistiken belegen, dass die Anzahl an Rassismus getriebenen Übergriffen verbaler und physischer Natur steigen. Doch wie wird damit umgegangen? Wie kann man dagegen vorgehen? Und ganz wichtig, wie fühlen sich die Jugendlichen dabei? Diese Fragen haben wir uns gestellt und sind zum Entschluss gekommen, einen Workshop zum Thema Anti-Rassismus zu organisieren. Rassismus ist ein komplexes Thema, welches von der Mehrheitsgesellschaft bedauerlicherweise nicht als solches wahrgenommen wird. Das Ziel war es, den Jugendlichen einen fundierten Einblick in die Systematik und den Strukturen des Rassismus zu verschaffen, sie zu empowern und Lösungsansätze mit an die Hand zu geben. Entsprechend befassten wir uns im Rahmen des Workshops mit folgenden Fragen.
• Wie sind Formen und Ebenen von Diskriminierung in der Gesellschaft verankert?
• Was bedeutet Rassismus eigentlich genau?
• Wie sind Macht und Privilegien verteilt?
• Was können Betroffene dagegen tun?
Fragebarometer
Zur Durchführung der Übung stellten wir den Mädchen gezielte Ja oder Nein Fragen. Dazu haben wir die uns zur Verfügung stehende Räumlichkeit genutzt, wobei die eine Seite das Meinungsbild Ja und die andere Nein repräsentierte. Einige der gestellten Fragen waren zum Beispiel: Bin ich deutsch? Kann ich meine Religion in Deutschland uneingeschränkt ausüben? Bezeichne ich mich selber als schwarz?
Das Ziel hierbei war zu identifizieren, inwieweit ihre bislang gesammelten Erfahrungen sich auf Denken und Handeln auswirken. Nach jeder der Fragen traten wir in den offenen Dialog mit den Mädchen. Dabei wurde sehr schnell klar, mit welch bemerkenswerten Persönlichkeiten wir es zu tun hatten. Das Nachvollziehen und Verstehen der Entscheidungen und Gedankengänge der Mädchen war hierbei sehr wertvoll und spannend.
Eigene Erfahrungen
Darauffolgend stießen wir das nächste, eng mit der vorherigen Übung verknüpfte Programm an.
Ziel dieser Übung war es, vergessene bzw. verdrängte Erfahrungen aus dem Unterbewusstsein in das Bewusst sein zu holen. Die Mädchen sollten dabei in sich gehen und festhalten, in welchen Situationen sie rassistisch konfrontiert wurden. Dazu sollten Sie sich zu folgenden Fragen Gedanken und Notizen machen.
• In welchen Situationen hast Du selbst Rassismus erlebt?
• Beschreibe die Situationen? Woran hast Du fest gemacht, dass es Rassismus war? Was hättest Du für weitere
Informationen gebraucht? Wie hat sich die erlebte Situation angefühlt?
• Konntest Du was tun? Was hast Du getan? Was hättest Du an Unterstützung gebraucht?
Hier konnten die Mädchen ihre privaten Erlebnisse teilen und vor allem über Ihre Gefühle sprechen. Abschließend sind wir auf den Begriff Rassismus der Definition nach eingegangen und haben ein sehr emotionales Gespräch über das Thema „Was macht Rassismus mit uns“ geführt. Es ist wichtig, über solche Ereignisse zu reden. Viel wichtiger jedoch ist es, sich der daraus resultierenden Folgen bewusst zu werden. Wie fühlen Sie sich nach solchen Attacken oder Erlebnissen? Ändert es was an ihrem Selbstbewusstsein bzw. Charakter?
Hier wurde sehr schnell klar, dass man diese Jugendlichen motivieren muss! Motivieren muss nicht aufzugeben, sondern weiterzumachen.
Die Projektumsetzung ist uns sehr gut gelungen. Das haben wir anhand der Feedback-Runde am Ende festgestellt. Die Mädchen fanden den Workshop sehr informativ, berührend und vor allem hilfreich. Es tat ihnen gut zu lernen, dass Sie diese Hürden nicht alleine bewältigen müssen. Viel eher ist ihnen nun bewusst, dass sie eine starke Gemeinschaft im Rücken haben, welche sie auffängt und unterstützt.